Die ersten sieben Jahre meines Berufslebens als Museumsrestauratorin prägen noch heute meine Arbeitsweise in der Restaurierung. Der Respekt vor den Originalen steht dabei an erster Stelle. Mit dem Bewusstsein, dass Restaurierung immer auch die weitere Veränderung des Originals bedeutet und dadurch wichtige Spuren verloren gehen können, habe ich in den vergangenen Jahren oft gegen eine Restaurierung entschieden. Als Konsequenz daraus sind Kopien und Rekonstruktionen der Originale entstanden, wie z.B. die beiden Cristofori-Hammerflügel für die Musikinstrumenten-Museen in Leipzig und Rom sowie das ovale Cristofori-Spinett und das Ebenholzcembalo für die Musikinstrumenten-Abteilung der Galleria dell'Accademia in Florenz.
Zwei Beschreibungen durchgeführter Restaurierungen der letzten Jahre mit zwei entgegengesetzten Zielsetzungen: auf der einen Seite die Restaurierung (2008) des Cembalos von Thomas Culliford (Longman & Broderip) von 1785 mit der Zielsetzung der Spielbarmachung und auf der anderen Seite die konservatorische Restaurierung (2012) des ovalen Spinetts von Bartolomeo Cristofori von 1690, die allein eine gründliche Reinigung und Festigung des Gehäuses vorsah.